Bibernellrose "Staffa"
bot. Rosa spinosissima, syn. Rosa pimpinellifolia
Die Bibernellrose kommt auf sandigen, salzigen und armen Böden der europäischen Dünen gut zurecht. Sie heißt daher auch europäische Dünenrose und vermehrt sich durch Ausläufer. Die starke Bestachelung macht sie zum Vogelschutzgehölz. Sie ist mittlerweiler von der Rosa Rugosa, der asiatischen Dünenrose weitgehend an unseren Küsten verdrängt.
Unsere Bibernellenrose ist eine Gartenform "Staffa", wie weitere Sorten, die auch im Handel sind. "Staffa" ist eine der ersten Rosen, die im Frühsommer ihre Blüten entfaltet. Der kompakte, starkwüchsige Strauch ist überaus robust und frosthart. Er kommt mit jedem Boden zurecht und ist außerdem ein unglaublich fleißiger Blüher mit ausgezeichnetem Duft. Staffa ist - wie alle Bibernellrosen - besonders gut für kritische Lagen geeignet.
In Deutschland züchtete Wilhelm Kordes aus der Bibernellrose zahlreiche robuste, früh blühende, sogenannte Frühlingsrosen.
Bibernellrosen
Die Botanische Bibernell-Rose wird nur zwischen 0,5 und 1m groß. In der Literatur des 18.Jahrhunderts findet man sie unter ROSA ALBA MINOR. Diese kleine Pimpinellifolie ist unsere Dünenrose, wie sie an der Nordseeküste wächst.
Sie ist eine einheimische Rose, im Gegensatz zu den oft zu sehenden, sogenannten Sylter Rosen (lateinisch „Rosa rugosa“), die nicht zur heimischen Botanik in Norddeutschland gehören. Die Sylter Rosen sind aus Ostasien. Auf Sylt gelangte die Rosa rugosa vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, als man versuchte, damit die Bunker zu tarnen. Da sie sich auch auf sandigen Böden, bei Wind und Salzluft wohlfühlen, verdrängen sie mit ihrer Robustheit die einheimische Pflanzenwelt und das damit zusammenhängende Ökosystem.
Die von der Bibernellrose abstammenden Hybride, in England Burnet-Rosen genannt, gehen zunehmend verloren. Es ist nicht nur schade um diese frühen Frühlingsboten, sie sind als stark Ausläufer treibende Rosen auch gut zur Befestigung von Böschungen und für Feldholzinseln und Vogelschutzgehölze geeignet. Außerdem sind diese Rosen resistent gegen Pilzkrankheiten und winterhart.
Zuchtsorten können höher werden. Ihre Äste sind aufrecht stehend bis aufsteigend und stark verzweigt. Die Rinde hat eine dunkel-braune Färbung. Ihre geraden Stacheln werden bis zu 8mm lang. Sie stehen sehr zahlreichen an den Ästen – teilweise im Wechsel mit nadelspitzen Borsten.
Ein Vertreter der Kultursorten dieser Art findet sich in unserem Garten. Staffa, Rosa spinosissima Staffa, eingeführt von Prévost (FR) (vermutl.) 1832 ist so ein Spinosissima-Hybride. Die Strauchrose zählt zu den Alten Rosen. Sie blüht weiß, die Rückseite rosa, überreich und mit starkem Duft. Typisch für eine Bibernellrose ist sie stark bestachelt und trägt kleine, schwarz-rote Hagebutten. Wie alle Rosen dieser Art ist sie gesund, widerstandsfähig, anspruchslos auch für Sandboden und Kübelbepflanzung und stark ausläufertreibend.
Staffa ist eine an der Westküste von Schottland gelegene Felseninsel; der Name leitet sich von dem Wort der Wikinger für "Insel der Säulen" ab.
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