Eine große Rose, 1.20 -3.00 m großer Strauch, buschig bis überhängend wachsend oder kletternd. Eine Rosa gallica mit nur leichtem Duft.
Geschichte der Belle sans Flatterie: Unmoralisches Rosenzüchten?
Der erste „richtige" Rosenzüchter Europas vor 1777 war der Kasseler Hofgärtner Daniel August Schwarzkopf (1737-1817). Er war gebildet, sprach mehrere Sprachen und war bekannt für seine innovative Arbeitsweise. Während seiner Wanderschaft als Gärtnergeselle arbeitete er ein halbes Jahr in der Nähe von Haarlem in Holland, später in London.
Schwarzkopf züchtete ab 1773 Rosen in Kassel - möglicherweise sogar durch künstliche Bestäubung. Das Wissen um diese Art der Züchtung war in Deutschland damals durchaus verbreitet und wurde bei Nelken, Aurikeln, Levkojen oder Ranunkeln praktiziert. Allerdings gab es religiös und ethisch motivierte Vorbehalte gegen dieses Vorgehen und etliche Züchter scheuten deshalb davor zurück, ihre Arbeitsweise allzu genau darzulegen.
Vor 1750 gab es in Europa nur wenige Sorten an Gallicas in den herrschaftlichen Gärten. Erst mit Daniel August Schwarzkopf entstanden nach 1773 neue Sorten – wahrscheinlich auch die ‚Belle sans Flatterie‘. Denn Schwarzkopf machte sich zur Angewohnheit, seine Rosen mit französischen Namen zu benennen.