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Rosenfoto Rosa borbonica Great Western.jpg

Rosa borbonica "Great Western"

Bourbonrosen haben eine besonders bewegte Entstehungsgeschichte: Die
Anfänge führen zurück auf die Insel La Réunion im Indischen Ozean, einst im Französischen Ile de Bourbon genannt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts grenzten die französischen Siedler ihre Felder mit Hecken aus Damaszener Rosen (Rosa x damascena Bifera) und Chinarosen (Rosa x chinensis Parson's Pinke China) ein. Ein Sämling, offensichtlich eine Hybride beider Ausgangarten gelangte bis zum Herzog von Orléans in Frankreich, dessen Gärtner mit der Weiterzucht der Bourbon-Rose begann.

Eingeführt um 1838  von Laffay in Frankreich, sind die Eltern der "Great Western" ein Sämling von Céline und eine unbekannte Bourbonrose.

Great Western ist eine frühe Bourbon-Rose mit einem großen Schuss
Damaszener-Blut, das den Blüten einen herrlichen Duft verleiht.
Dieser Duft versöhnt mit dem etwas unromantisch gewählten
Namen, der an den Wilden Westen gemahnt, mit dem aber eigentlich ein Raddampfer geehrt wurde (das größte Dampfschiff seiner Zeit).


Bei den Bourbon-Rosen gibt es empfindliche Sorten, die genetisch eher den Tee-Rosen nahestehen und es gibt solche wie diese hier; damaszenerlastig, etwas grober - zugegeben - aber eben auch deutlich robuster und auch deutlich frosthärter.

Eine historische Bourbonrose par excellence: Great Western

Ihre Blüten sind bezaubernd groß und erreichen einen Durchmesser von bis zu zehn Zentimetern! Überreich erscheinen sie über lange Wochen hinweg im Juni und Juli. Und betören zu dieser Zeit sowohl mit Farbe, als auch mit Duft: Satt dunkelkarminrot bis purpurrot leuchtet uns ihr Flor entgegen, belebt von den silbrig schimmernden Rückseiten der Petalen und so manchem hellen Reflex. So hoch becherförmig sind diese nostalgischen Blütenschönheiten, dass sie eher ballförmig erscheinen; dabei dicht, aber locker gefüllt. So manche Biene oder Hummel freut sich dementsprechend über die oftmals zugänglichen, hellgelben Staubgefäße. Wir hingegen werden zusätzlich von dem berauschend intensiven, süßen Duft der Great Western verwöhnt. Die pure Romantik!
Dank ihres ausladenden, breitbuschigen Wuchses kommt sie bereits als Solitär gut zur Geltung. Als Strauchrose zeigt sie sich leicht bogig überhängend. Bei ausreichend Platz kann sie auch in der Gruppe gepflanzt werden, dank ihrer reich bestachelten Triebe etwa auch als Eingrenzung des Grundstücks. Nicht ihre einzige Einsatzmöglichkeit: Durchaus kann Great Western auch an Obelisken und ähnlichen Stützen als kleine Kletterrose hochgebunden werden!
Eine Alte Rose für jedermann übrigens, belohnt sie ihre Pflanzung doch mit äußerst gesunder, robuster und unkomplizierter Natur. In der kalten Jahreszeit zeigt sie sich wunderbar winterhart. Ihrem Standort gegenüber beweist sich Great Western ebenfalls als genügsam. Sie gedeiht in der Sonne, aber selbst noch im Halbschatten - und das sogar auf eher magerem Boden. Diesen liebt sie sonst humos, durchlässig und frisch gehalten.

Benannt wurde diese Rosenschönheit im 19. Jahrhundert übrigens nach dem damals größten Passagier-Dampfschiff. Die Great Western war ein Raddampfer, der vom Eisenbahn-Ingenieur Isambard Kingdom Brunel (* 1806, ✝ 1859) konstruiert wurde. Sie war das größte Dampfschiff ihrer Zeit und gewann 1838 auf dem West- sowie dem Ostkurs jeweils das Blaue Band.

So bereichert die Borbonica-Rose Great Western den Garten auf Jahre hinaus mit purem nostalgischen Flair.

 

 

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