Die 'Rose de Resht', wahrscheinlich vor 1880, purpurfarben
In den europäischen Handel kam sie, nachdem Nancy Lindsay in den 1940ern eine Pflanze in einem Garten in der Stadt Resht entdeckte und die Sorte nach Europa brachte. Belegt ist auch ein Import einer Pflanze aus Marokko durch einen deutschen Kriegsgefangenen im ersten Weltkrieg. Vermutet wird, dass die Rose schon jahhundertelang in Persien kultiviert wurde, es ist aber auch ein Import dorthin aus Frankreich um 1807 im Gespräch. Auch ist die Gruppenzuordnung unklar, viele Kataloge führen diese Damascenerrose als Portlandrose. Wie auch immer: Sie ist eine der schönsten und wertvollsten historischen Gartenrosen.
Eine Erforschung des Erbgutes der Rose de Resht deutet darauf hin, dass die Herbstdamaszenerrosen ihre Fähigkeit, öfter zu blühen, bei Rosa fedtschenkoana erworben haben.
Herkunft der „Rose de Resht“
Der Name geht zurück auf die englische Rosensammlerin Nancy Lindsay. Sie fand die Rose nahe der nordpersischen Handelsstadt Resht im Jahre 1949 und importierte sie nach England. Hier kam sie unter dem Namen „Rose de Resht“ ab 1950 in den Handel.
Sehr wahrscheinlich handelt es sich bei der „Rose de Resht“ um eine bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts bekannte in Frankreich gezüchtete Rose, die nach Persien exportiert wurde. Es gibt Belege dafür, dass sie bereits vom deutschen Botaniker Dr. Hausknecht während einer Persienreise (1864 – 1869) gefunden wurde und nach Deutschland gelangte.
Aus Algerien in die Eifel
Im Rosenjahrbuch 2014 befindet sich ein von Hans-Werner Schmidt verfasster Beitrag mit dem Titel: „Die mit dem Wüstenwind tanzte“ (S. 70 – 81). Darin erzählt er die Geschichte einer Rose, die zu Anfang des 20. Jahrhunderts in Algerien zwischen Zypressen wuchs und in die Eifel gelangte: Ein deutscher Kriegsgefangener des Ersten Weltkriegs, Matthias Alt, wurde von den Franzosen nach Algerien gebracht, um in den dortigen Plantagen bei Biskra am Rande der Sahara zu arbeiten. Als er 1919 entlassen wurde, nahm er den Ausläufer einer von ihm bewunderten Rose als besonderes Geschenk für seine zukünftige Frau mit und pflanzte sie in die Nähe seines Hauses in Kalterherberg (südwestlich von Monschau, Eifel). Als das Haus 1929 vollständig abbrannte, verschwand auch die Rose. Im nächsten Jahr trieb die „Rose aus Algerien“ jedoch wieder aus. Später gelangte sie in den Garten der Enkelin von Matthias Alt in Simmerath (nordöstlich von Monschau), wo sie heute noch wächst und blüht und als ein besonderes Stück der Familiengeschichte gepflegt wird. Mehrere Rosenexperten kamen eindeutig zu dem Ergebnis, dass es sich um die „Rose de Resht“ handelt. – Sie wuchs also bereits zu Anfang des 20. Jahrhunderts in Algerien.