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Duchess of Portland

1807 als Sämling in Italien gefunden, eingeführt von Dupont, Frankreich 

Es gab viele Diskussionen über den Ursprung der Portland-Rosen und darüber, wie es kam, dass die erste Vertreterin dieser Familie, die Rose »Duchess of Portland«, nach Margaret Bentinck benannt wurde. Man nimmt an, dass es sich um eine Kreuzung zweier sehr alter Rosen handelt, nämlich Rosa x damascena bifera ('Quatre Saisons') und Rosa gallica officinalis. Andere Fachleute halten sie für eine Kreuzung aus Rosa x damascema bifera und der Rose »Slater's Crimsom“.  Ein weiterer Name ist »Scarlet Four“. Auf die Rose „Slaters Crimson China“ lässt sich zurück führen, dass es bei uns heute rote Rosen gibt. Diese waren hierzulande lange unbekannt und wurden erst entdeckt, als sich China im Jahre 1792 dem Westen öffnete. Die Blüten haben auffällige gelbe Staubblätter und bieten einen schlichtweg atemberaubenden Anblick, wenn viele Sträucher nebeneinanderstehen. »Slater's Crimson China« ist von historischer Bedeutung, weil sie einer der Pollenspender der Remontant-Rosen ist. Die andere Elternpflanze war eine Bourbon-Rose.

Wie auch immer die Rose in den Besitz der Herzogin gelangt sein mag, sie fand schließlich ihren Weg zum Château de Malmaison, das Joséphine de Beauharnais (1763-1814), der ersten Ehefrau von Napoléon Bonaparte, gehörte. Dort stellte Joséphines Gärtner André Dupont sie zu Ehren von Margaret Bentinck als »Duchess of Portland« vor.

Mit ihren einfachen bis halbgefüllten scharlachroten Blüten bietet sie, wenn sie in voller Blüte steht, einen spektakulären Anblick. Die Blüten sitzen auf einem kleinen Strauch und erscheinen im Herbst ein zweites Mal, wenn auch weniger reichlich; eine Eigenschaft, die damals für eine Sensation sorgte, da remontierende Sorten bei Rosen unbekannt gewesen waren.

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Duchess of Portland

Margaret Cavendish Bentinck, 1715 - 1785, die nach ihrer Heirat mit William Bentinck, dem zweiten Herzog von Portland (1709-1762), den Titel der Herzogin übernahm, ist eine jener drei Frauen, nach denen gleich eine ganze Rosengruppe benannt wurde. Die anderen beiden, denen diese Ehre zuteil wurde, waren Lady Banks (Rosa banksiae), die Gemahlin des renommierten Botanikers Sir Joseph Banks, sowie Helen Wilson (Rosa helenae), die mit dem Pflanzenjäger Ernest Wilson verheiratet war.

Margaret, oder Peggy, wie man sie meist nannte, war das einzige Kind von Edward Harey, dem zweiten Grafen von Oxford, und Lady Henrietta Cavendish Holles, Tochter des Herzogs von Newcastle. Schon im Kindesalter legte sie eine große Sammelleidenschaft an den Tag. Als Tochter eines Aristokraten und Erbin des Anwesens ihrer Mutter führte Margaret ein angenehmes Leben und genoss zahlreiche Privilegien. Sie pflegte mit Adligen und Politikern, Lyrikern und Schriftstellern Umgang, darunter der Satiriker Alexander Pope und Jonathan Swift, der Autor von Gullivers Reisen. Auch mit König George III. und Königin Charlotte war sie befreundet.

Schon während ihrer Kindheit, die sie auf dem elterlichen Anwesen in Cambridgeshire verbrachte, widmete sie sich mit Begeisterung dem Studium von Fauna und Flora, ein Interesse, das von ihrem Vater und ihrem Großvater besonders gefördert wurde. Ihr Wissen eignete sie sich im Selbststudium der umfangreichen Bibliothek ihrer Familie an.

Viele Aristokratinnen der damaligen Zeit betätigten sich als Sammlerinnen, doch das Ausmaß, in dem sich Margaret mit den naturwissenschaftlichen und philosophischen Aspekten von Botanik und Biologie im Allgemeinen beschäftigte, war außergewöhnlich.

1734, im Alter von 19 Jahren, ehelichte sie William Bentinck, den sie liebevoll ihren „süßen Will“ nannte, und zog auf das Anwesen ihres Mannes ins ländliche Buckinghamshire. In Bulstrode Hall empfing sie ihre Freunde und Bekannten, zu denen Wissenschaftler aus der ganzen Welt zählten, die von ihr gesponsert wurden. Sie finanzierte die Expeditionen von Pflanzensammlern, kaufte Muscheln, die der britische Forscher James Cook von seinen Südseereisen mitgebracht hatte, und war mit Sir Joseph Banks befreundet, der Cook auf seinen Reisen begleitete.

Die Herzogin lebte fünfzig Jahre in Bulstrode und setzte ihre vielfältigen Fähigkeiten dafür ein, das Anwesen umfassend umzustrukturieren. Sie legte einen antiken Garten, einen formalen »Parterre«-Garten sowie einen Küchengarten an, pflanzte Sträucher und nordamerikanische Blumen und ließ eine Menagerie bauen, in der sie tropische Vögel und Büffel hielt. Mit ihrem guten Blick für seltene Schätze trug sie eine aus über 4000 Exponaten bestehende Sammlung zusammen. Schon bald wurde Bulstrode »The Hive« genannt, weil dort dasselbe geschäftige Treiben wie in einem Bienenstock herrschte. Die führenden Botaniker und Konservatoren der damaligen Zeit waren damit beschäftigt, jedes einzelne Stück zu katalogisieren, zu dokumentieren und für die Zurschaustellung vorzubereiten. 

»The Portland Museum«, wie Margarets Kollektion genannt wurde, war jedoch weit mehr als eine reine Kuriositätensammlung: Sie war der Versuch einer Systematisierung der Natur. Margarets Ziel war es, jede Tier- und Pflanzenart zu untersuchen und zu beschreiben - und das fast hundert Jahre bevor Charles Darwin sein Werk „Die Entstehung der Arten“ verfasste. In ihren wunderschönen, riesengroßen Parkanlagen pflanzte sie von jeder britischen Pflanze ein Exemplar an. Viele ihrer wertvollen und seltenen Pflanzen aus Großbritannien und dem Ausland spendete sie den Königlichen Botanischen Gärten in Kew im Südwesten Londons.

Im Laufe ihrer 27 Jahre dauernden Ehe brachte Margaret fünf Kinder zur Welt, die das Erwachsenenalter erreichten, darunter ihr Sohn William, der 3. Herzog von Portland, der zweimal britischer Premierminister war. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahre 1762 kam es wegen der Verwaltung der Besitzungen zum Streit mit William, der schließlich damit endete, dass dieser ihre Gärten samt allen Schätzen zerstören ließ. Der berühmte britische Landschaftsarchitekt Humphry Repton, den Margaret um eine Umgestaltung der Parkanlage in Bulstrode gebeten hatte, war von der Vorbildlichkeit dieser Anlage begeistert. Seine Beschreibungen und Entwürfe sind glücklicherweise erhalten geblieben.

Leider ist es nicht mehr möglich, das »Portland Museum« in seiner Gesamtheit zu besichtigen - einige Monate nach dem Tod der Witwe Bentinck, ab dem 24. April 1786, fand in ihrer Wohnung in Whitehall, London, eine zehnwöchige Versteigerung statt, bei der ihre Sammlung Stück für Stück verkauft wurde. Dies geschah auf den ausdrücklichen Wunsch der Verstorbenen hin - Margaret hatte in der Sorge um das finanzielle Auskommen ihrer Kinder, die ihre Sammelleidenschaft nicht teilten, verfügt, man möge den Erlös aus dem Verkauf unter ihnen aufteilen, um sicherzustellen, dass ihre Ausgaben gedeckt waren, und vor allem, um Williams politische Karriere zu finanzieren.

Margaret Cavendish Bentinck war eine bemerkenswerte Frau. Die Erinnerung an sie lebt weiter - in den nach ihr benannten Portland-Rosen, aber auch im Namen eines Nachtfalters, einer Pflanzengattung und der Portland-Vase, die man heutzutage im British Museum bewundern kann.

 

 

»Duchess of Portland« zeichnet sich durch eine ordentliche, kompakte Wuchsform aus und wird etwa eineinhalb Meter hoch. Sie trägt viele Blätter, die mit der Zeit etwas rauer werden können, genau wie die menschliche Haut. Die kleine Gruppe der Portland-Rosen ist etwas geheimnisumwittert. Gegenwärtig werden nicht einmal mehr zwanzig Sorten kultiviert, dabei wären sie dank ihrer geringen Größe ideal für kleinere Gärten.

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